Mit dabei beim Stadtteilfest


Beim Haslacher Stadtteilfest am vergangenen Samstag, den 12. Juni 2010, mit einem Stand vertreten: Das Haslacher Netz

Themenabend für Helferinnen und Helfer im April 2010: Umgang mit Demenzkranken


(ast). Manche haben selbst an engste Familienangehörige kaum einen Funken Erinnerung. Andere halten ihre Mitmenschen dauerhaft auf Trab. Einige können regelrecht aggressiv werden, andere wieder leben in einer Welt, die ihren "normalen" Mitmenschen so fremd ist wie der Mensch, den sie kaum mehr wiedererkennen: Ob bei der ehrenamtlichen Tätigkeit, ob im Kreis der eigenen Familie - eine regelmäßige Sorge um Menschen, die an Demenz leiden, ist keine einfache Angelegenheit. Orientierung bot den im Haslacher Netz engagierten Frauen und Männern ein Abend zum Thema Umgang mit Demenzkranken am 12. April im Rahmen des monatlichen Helfertreffens. Diese Treffen dienen nicht zuletzt - neben der Möglichkeit zum ungezwungenen Austausch untereinander - der fachlichen Begleitung der Helferinnen und Helfer.

Als Gast gesellte sich Regina Krauss an diesem Abend zum Haslacher Netz. Die Referentin engagiert sich bei Woge, einem Wohnprojekt für Menschen mit Demenz im Vauban. Die von Filmeinspielungen und Schaubildern begleiteten Ausführungen erlaubten einen interessanten Einblick in die Welt von Demenzerkrankten, die, wenngleich sie als Menschen Außenstehenden fremd und verwirrt erscheinen, dennoch wichtige Bedürfnisse haben, die sie mit "normalen" Zeitgenossen verbinden: Der Wunsch nach Bindung und Beteiligung, nach Tätigsein und Identität und Trost, der Wunsch nach Liebe. Häufig können diese Wünsche nicht so artikuliert werden, dass sie von Außenstehenden sofort verstanden würden. Mitunter können sogar Verhaltensweisen hervortreten, die bei Betreuern und Helfern Abneigung nähren - etwa, wenn die Suche nach Identität und Selbstbestätigung bei einem dementen Mitmenschen zu aggressivem und herrischem Verhalten führt. Krauss zeigte anhand einer ganzen Reihe von Beispielen, wie das Verhalten dementer Menschen als Botschaft für ihre Umwelt übersetzt werden kann - einige dieser Beobachtungen spiegelten sich direkt in diversen Erfahrungen der anwesenden ehrenamtlich Tätigen. Bilder: Andreas Strittmatter

Aufeinander zuknüpfen - Gottesdienste zum Haslacher Netz am 28. Februar



(ast). Seit alters her trägt der zweite Fastensonntag den Namen Reminiscere und bis heute verbindet jenes dem alten Eingangsgesang des Gottesdienstes entnommene Wort katholische und evangelische Gläubige: Gedenke Deiner Erbarmungen, Herr. Aktive Christen lassen es allerdings nicht mit dem Anruf an das göttliche Erbarmen bewenden, sondern wissen, dass sie in Verantwortung gestellt sind, dieses Erbarmen in der Welt sichtbar werden zu lassen. Passend diesem Leitgedanken stellten die beiden Kirchengemeinden in Haslach daher am vergangenen Reminiscere-Sonntag die Arbeit des „Haslacher Netzes“ in den Mittelpunkt ihrer Gottesdienste, jenes Netzwerks, welches den alten Begriff des Erbarmens tatkräftig ins Heute übersetzt: Notleidenden Mitmenschen Hilfe leisten, Alleinstehende begleiten, den Schwachen zur Seite stehen - Sorgen von Alt und Jung, Groß und Klein ein Stück weit tragen helfen.
Dabei ist das „Haslacher Netz“ keineswegs ein Club der besonders Frommen. Hier engagieren sich ebenso Menschen, denen Glaube wichtig ist, wie solche, die mit den Kirchen nicht viel am Hut haben. Doch neben dem Nachbarschaftswerk sind es eben die Melanchthongemeinde und die Pfarrei St. Michael, die für Gründung und Bestand des Netzes zuständig zeichnen – daher ging es in den Gottesdiensten nicht zuletzt darum, weitere Gläubige zum Mitmachen einzuladen.



Wir knüpfen aufeinander zu, wir knüpfen aneinander an, wir knüpfen miteinander, Shalom, ein Friedensnetz: Zum Lied von Peter Janssens knüpften Mitglieder des „Haslacher Netzes“, die zuvor von ihrem Ehrenamt berichteten, gemeinsam mit den Gläubigen in der Melanchthongemeinde an einem Netz, das zuletzt den Altar umspannte; „eingefangen“ waren darin Bitten und Gedanken der Gottesdienstbesucher. Dass dieses Netz über ganz Haslach wachse und weiter geknüpft werde, wünschte abschließend Pfarrer Dr. Jochen Kunath der Gemeinde und dem ganzen Stadtteil.

Bilder: Andreas Strittmatter 

Ehrung durch die Stadt Freiburg


Mitglieder des Haslacher Netzes nach der Auszeichnung

(ast). Im Rahmen des Internationalen Tages des freiwilligen Engagements ehrte die Stadt Freiburg am 3. Dezember 2009 drei Einzelpersonen und vier Initiativen für deren selbstlosen Einsatz im Dienst an den Menschen dieser Stadt. Zu den Initiativen zählte auch das Haslacher Netz. Stellvertretend für alle dort engagierten Frauen und Männer nahmen Pfarrer Dr. Jochen Kunath von der Melanchthongemeinde und Gemeindereferent Richard Kerchner von der Pfarrei St. Michael gemeinsam mit sieben "Netzwerkern" Auszeichnung, Urkunde, Blumen und einen Geldbetrag über 750 Euro von Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon entgegen, der gemeinsam mit Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach an der gelungenen Veranstaltung teilnahm. Ausgerichtet wurde die Feierstunde, für deren musilkalische Umrahmung das Freiburger Senioren Salon-Orchester verantwortlich zeichnete, in den Räumen der Mercedes-Benz-Niederlassung auf der Haid: Für das Haslacher Netz also (fast) ein Heimspiel ...

Stellvertretend für das Haslacher Netz dankt Uwe Stickel
(Mitte) Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon (links)
für die Ehrung

Geehrt wurde unter den Einzelpersönlichkeiten übrigens noch ein weiterer Haslacher: Dieter Niederberger für dessen unermüdlichen Einsatz als Gründer und Vorsitzender des "Vereins zur Förderung Lernbehinderter Freiburg".

Am Ende auf dem Podium versammelt: Alle zum Tag des
freiwilligen Engagements 2009 geehrten Freiburger 
Bürgerinnen und Bürger. Bilder: Christian Zugehör

Die Pressemeldung der Stadt Freiburg zu dieser Veranstaltung findet sich hier, ein ausführlicher Nachbericht in der Badischen Zeitung vom 5. Dezember 2009 hingegen dort.

Im Quartier füreinander einstehen - Matinee über "gute Nachbarschaft"



(hn). Welche Zukunft hat "gute Nachbarschaft"? So lautete eine der Fragen, mit der sich das Haslacher Netz am Samstag, den 21. November 2009, im Rahmen einer Matinee im Haslacher Carlsbau beschäftigte. Hierzu hatte man Prof. Dr. Günter Rausch in das Gemeindezentrum der katholischen Kirchengemeinde St. Michael geladen. Unter dem Motto "Gute Nachbarschaft - ein Netz, das hält" schärfte der an der Evangelischen Hochschule Freiburg lehrende Referent unter den anwesenden Haslacher Bürgerinnen und Bürgern die Wahrnehmung aktueller soziologischer Befunde - angefangen von der fortschreitenden Individualisierung des Menschen über die Auflösung traditionell geprägter Bindungen und Lebensentwürfe bis hin zu Untersuchungen, wie weit und in welchen Gruppen "gute Nachbarschaft" heute er- und gelebt wird.

 

Hierfür stand etwa eine Studie, die 2006 in Wien erstellt wurde. Sie zeigte unter anderem, daß in Punkto Nachbarschaftsverhältnisse die Mieter von Genossenschaftswohnungen am meisten, Mieter im kommunalen Wohnungsbau hingegen am wenigsten zufrieden sind. Die Studie, betonte Rausch, sei gerade auch für Haslach interessant, da sich in diesem Stadtteil alle in Wien untersuchten Wohntypen ebenso prägnant finden ließen. Im Rückgriff auf philosophische und christliche Leitgedanken ließ Rausch zwischen den vielfältigen Beobachtungen und Analyen immer wieder den Apell zu nachbarschaftlichem Engagement durchscheinen, ohne jedoch hierbei zu moralisieren. Ein Engagement, wie es die im Haslacher Netz bereits engagierten Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils an den Tag legten, werde, so Rausch, zunehmend an Bedeutung gewinnen, nicht zuletzt bedingt durch die Alterstruktur der Bevölkerung.



Abgerundet wurde die Matinee durch Beiträge des Liedermachers Gero Herr, welcher - hier launisch, da deftig, aber allemal stets auf alemannisch - gesellschaftliche Fehlentwicklungen auf's Korn nahm und damit auf ebensoviel Zustimmung bei den Besuchern der Matinee stieß wie Rausch mit seinen Ausführungen. (Bilder: ast).

Matinee am Samstag, den 21. November 2009

(ast). Unter dem Motto Gute Nachbarschaft – ein Netz, das hält lädt das Haslacher Netz Bürgerinnen und Bürger des Stadtteils am Samstag, den 21. November, um 11 Uhr zu einer Matinee mit Prof. Dr. Günter Rausch von der Evangelischen Hochschule in den Carlsbau (Feldbergstr. 3a). Auf dem Programm stehen Vortrag und Austausch über Möglichkeiten, Mitmenschen Hilfe zu leisten, und musikalische Beiträge des Liedermachers Gero Herr. Ein Imbiss rundet die Matinee ab, der Eintritt ist frei.

Blick auf - Haslach